BERLIN - Sie sind die größten Meisterwerke der Welt: die "Mona Lisa" von Leonardo da Vinci und die "Sonnenblumen" von Vincent van Gogh. Und sie hängen in der Galerie der Gebrüder Posin. Mehrere Millionen Euro wert, wenn sie nicht gefälscht wären . . .
"Das Lächeln war das schwerste", sagt Michael Posin (53) über die zart geschwungenen Lippen seiner "Mona Lisa". Sechs Jahre hat es gedauert, bis er das Kunstwerk beendet hat. Unzählige Male ist er für Studien nach Paris in den Louvre gefahren. Nun hängt die "italienische Schönheit" in seiner Galerie - mit Werken von Albrecht Dürer, Rembrandt und Claude Monet. Evgeni, Semjon und Michael Posin sind wahre Meister im Fälschen. "Wir können alles kopieren", sagt Semjon Posin (58) stolz. Und ihre Meisterwerke sind Kunst für den kleinen Geldbeutel. Ein Vincent van Gogh oder ein Spitzweg ist bei den "Meistern Klecks" schon für 900 Euro zu bekommen. Wahre Schnäppchen . . . Seit über 15 Jahren sind die Brüder schon in Deutschland. An der Kunsthochschule in St. Petersburg haben alle drei ihre ersten Pinselstriche geübt. "Jeder Maler hat seine eigene Technik und die müssen wir perfekt beherrschen", erklärt Evgeni Posin (55). Voraussetzungen für den preiswerten Kunstklau: der Maler muss schon 70 Jahre tot sein. Außerdem darf das Bild nicht dieselben Maße haben. Das nächste große Projekt der drei "Falschpinseler" ist das "Abendmahl" von Leonardo da Vinci.
Wer die Meisterwerke sehen möchte, ohne nach Mailand, Paris oder New York zu reisen, für den ist die Galerie Posin in der Wipperstraße 20 die preisgünstigste Adresse.