Schon 40.000 sahen sich die erfolgreiche Ausstellung an. Manche nur, um den Meister abzumalen ...
von Max Meran
Würden Sie diesen drei Herren einen Rembrandt
abkaufen? Vier haben sie zurzeit im Angebot. Darunter das berühmte
"Selbstbildnis" des Maler-Genies... Von
Leonardo da Vinci bis van Gogh kopieren sie alles. So täuschend echt, dass ihre
Kunden schon versucht haben sollen, die Fälschungen als Originale auszugeben.
Das ist natürlich verboten. Das Kopieren dagegen nicht! Für die echten Rembrandts in der großen Schau am Kulturforum (Tiergarten)
haben bereits 40.000 Besucher in der Schlange gestanden. Für die echt falschen Rembrandts im Atelier ´Posin an der Wipperstraße 20
(Neukölln) muss das niemand. Und es gibt sie schon ab 800 Euro! Der letzte
Original-Rembrandt wurde im Mai für 26 Millionen Euro angeboten... "Es gibt keinen Künstler, den wir nicht malen können", sagt
Semjon Posin (62). "Rembrandt konnte ich leichter knacken als den Leonardo,
da die Technik nicht so ganz filigran", bestätigt sein Bruder Mikhail
(58). Neuköllns Bürgermeister Heinz Buschkowsky (58, SPD) ist stolzer Besitzer
von Posin-Meisterwerken. Er bestellte sich sein Haus auf Rügen, gemalt im Stil
des 19. Jahrhunderts. Und ließ sich neben Ex-Kanzler Gerhard Schröder in Öl
abbilden. Auch Knut Helm (33) aus Westend malt falsche Meister. Drei Jahre lang
erlernte er die Technik Rembrandts. Mit der Genehmigung der Berliner
Gemäldegalerien fertigte er eine täuschend echte Kopie des
"Selbstbildnisses mit Samtbarett" an. Einen Wohnzimmer-Rembrandt
gibt`s bei ihm ab 2000 Euro.
Die netten Brüder Posin, die 1989 aus St.
Petersburg nach Berlin kamen, sind auch Genies. Meister des Fälschens!