"Speyer-Kurier" vom 10.08.2017

Die drei besten Kunstfälscher der Welt - die Posin-Brüder

Als Gastspiel des Kunstsalons Posin aus Berlin-Neuköln zeigt die Prince House Gallery in Mannheim Kopien und eigene Werke der drei Posin-Brüder

Mannheim. Michael, Semjon und Eugen Posin sind drei begnadete Maler und gelten als die drei besten Fälscher der Welt. Sie haben schon die “Nachtwache” von Rembrandt kopiert, die “Mona Lisa” von Leonardo Da Vinci und Raffaels berühmte “Sixtinische Madonna”. Mittlerweile beherbergt ein eigenes Fälscher-Museum im brandenburgischen Großräschen mehr als 80 ihrer Werke. Im Kunstsalon Posin findet man aber auch Spuren aus einer anderen Zeit und vor allem Werke der drei Künstler, die eine ganz eigene und zuweilen ganz persönliche Sprache sprechen. In der Prince House Gallery werden bis zum 15. September Kopien und eigene Werke der Brüder ausgestellt und zum Verkauf angeboten.Michael, Semjon und Eugen Posin sind drei begnadete Maler und gelten als die drei besten Fälscher der Welt. Sie haben schon die “Nachtwache” von Rembrandt kopiert, die “Mona Lisa” von Leonardo Da Vinci und Raffaels berühmte “Sixtinische Madonna”. Mittlerweile beherbergt ein eigenes Fälscher-Museum im brandenburgischen Großräschen mehr als 80 ihrer Werke. Im Kunstsalon Posin findet man aber auch Spuren aus einer anderen Zeit und vor allem Werke der drei Künstler, die eine ganz eigene und zuweilen ganz persönliche Sprache sprechen. In der Prince House Gallery werden bis zum 15. September Kopien und eigene Werke der Brüder ausgestellt und zum Verkauf angeboten.

" Die drei sind wirklich begnadet. Selbst Kunstkenner merken keinen Unterschied", sagt Schellstede. Vor über zehn Jahren wurde er durch eine Zeitschrift auf die in der Sowjetunion geborenen Brüder aufmerksam. "Sie haben mir imponiert. Die Jungs wollte ich kennenlernen." Er besuchte sie in ihrer Werkstatt in Neukölln, kaufte sich einige Bilder. An das erste kann er sich noch gut erinnern: ein Selbstporträt von Vincent van Gogh, das heute noch in seiner Wohnung hängt.

Ausstellung: Bis 15. September 2017 Öffnungszeiten: Mo, Mi - Fr 12-17 Uhr und nach Vereinbarung

Die drei aus Sibirien stammenden Brüder stehen für eine meisterhafte Beherrschung ihres Handwerkes und schon frühzeitig haben sie ihre Begabung erkannt. Im russischen Leningrad (heute St. Petersburg) absolvierten sie darum eine umfangreiche Ausbildung an der Kunsthochschule und Kunstakademie. Sie verbrachten viel Zeit vor den altehrwürdigen Gemälden und Schätzen der Eremitage, wo sie nach und nach lernten nicht einfach nur Pinselstrich für Pinselstrich zu kopieren, sondern sich in die Seele eines Künstlers einzufühlen.

"Ein Bild nochmal"

Dabei betonen sie immer, dass es ihnen nicht darum geht “Fälschungen” herzustellen, sondern die Werke der großen Meister “noch einmal” zu machen. Sie begeben sich wie auf eine Zeitreise und studieren zunächst alles, was sie finden, um sich schließlich in einen Künstler einzufühlen. Darum bekommen die Brüder auch so manche wissenschaftlich wertvolle Aufgabe zugestellt, wenn es zum Beispiel darum geht ein Gemälde zu rekonstruieren, dass es heute gar nicht mehr gibt. So etwa im Falle eines Bildnisses von Lucas Cranach d. Ä.. Fragt man das Dreigespann heute, was sie alles fälschen oder kopieren können, so erhält man die kurze und prompte Auskunft: “Alles”. Wie Universalgenies aus dem 19. Jahrhundert fühlen sich die Brüder in jeden Stil ein und beherrschen spielend die entsprechenden Techniken, um Werke der Alten Meister, Impressionisten, Expressionisten oder anderer Strömungen hervorzubringen.

Die drei Brüder verbindet eine tiefe Leidenschaft zu ihrem Beruf und so wundert es auch nicht, dass sie viele Ihrer Erfahrungen aus den Kindertagen in Sibirien oder aus der Zeit ihrer Ausbildung in der UdSSR in ihre eigenen Werken einfließen lassen. So wurde auch ihre eigene Kunst Anstoß des Steines, das Land zu verlassen, da die Werke nicht gänzlich mit dem konform waren, was der damalige Staatsapparat der UdSSR als Sozialistischen Realismus ausrief. Schließlich kamen sie in den 1980er Jahren nach Berlin und mussten vieles, auch die eigenen Bilder in ihrer Heimat zurücklassen.

Die Prince House Gallery stellt eigene Werke wie auch Fälschungen der Posin-Brüder aus, um einen umfangreichen Einblick in das Schaffen der drei Künstler zu geben.

Prince House Gallery

Turley-Straße 8 ·

68167 Mannheim

Telefon +49 (0) 621 483 453 391

E-Mail gallery@princehouse.de

www.princehouse.de

10.08.2017

Die Gebrüder Posin im Berliner Kunstsalon, Foto: ©Prince House Gallery

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