Drei russische Maler fälschen alles, was groß und wichtig ist
Ein Bild von van Gogh in Neukölln, noch dazu ein verschollenes? Im "Kunstsalon Posin" ist nichts unmöglich, denn Eugen, Semjon und Michael Posin sind Meister der optischen Täuschung. Fälscher, um genau zu sein, die die großen Künstler vergangener Jahrhunderte kopieren und keinen Hehl daraus machen: Ein Zertifikat zu jedem Gemälde klärt über die Herkunft der "Mona Lisa" oder "Sonnenblumen" auf. Zum 60. Jahrestag der deutschen Kapitulation zeigen die drei russischen Brüder nun eine Ausstellung mit zwei Dutzend Kunstwerken, die während der Nazi-Zeit aus deutschen Museen konfisziert und vernichtet oder ins Ausland verkauft worden sind. Andere wurden im Krieg zerstört oder gelangten nach 1945 als Beutekunst mit der Roten Armee nach Rußland. Daß die Gemälde nicht mehr sind als "echte Kopien", versteht sich von selbst, doch diesmal haben die Posins auch richtige Arbeit geleistet: Von den meisten verschollenen Bildern existieren nur noch winzige Schwarzweißfotos. Den Rest mußte sich das Fälscher-Trio hinzudenken.